Die Börse ist keine Einbahnstraße – diese Binsenweisheit wertzuschätzen trotz der Banalität, kann nicht schaden. Den Trend der Kurse vermag kaum ein Durchschnittsanleger voraussehen. Deshalb gibt es unzählige Strategien möglichen Kurseinbrüchen Rechnung zu tragen. Häufiges Umschichten gehört nicht dazu. Die richtige Mischung der Geldanlage machts. Darüber hinaus benötigt der Anleger neben der richtigen Mischung an Wertpapieren ein Depot, das nach seinem Anlageverhalten maßgeschneidert ist. Aktiendepots mit internationalen Unternehmenswerten brauchen gute Konditionen für ausländische Börsen. Kleinanleger mit Fondssparplan benötigen dagegen eine Vielzahl guter Fondsangebote ohne oder zumindest mit reduziertem Ausgabeaufschlag.
Welche Kriterien sollte ein Anleger für die Wahl seines Wertpapierdepots berücksichtigen?
Ein entscheidendes Kriterium sind die Kosten. Wofür zahlt der Anleger eigentlich, will er sein Geld in Wertpapieren anlegen? Zum einen kosten ihn Kauf und Verkauf von Wertpapieren Transaktionsspesen und zum anderen kann die Bank für die Verwahrung der Papiere im Depot Gebühren verlangen. Auch Order- oder Limitänderungen können Geld kosten oder die Bereitstellung des häufig notwendigen Verrechnungskontos. Bei einigen Anbietern sind diese Leistungen jedoch kostenlos.
Banken haben ihre Konditionen zumeist auf bestimmte Anlegergruppen ausgerichtet. Um den passenden Anbieter herauszufinden, sollte daher der Anleger sein Orderverhalten einschätzen. Er muss sich die Frage beantworten, wie oft will ich im Jahresdurchschnitt Wertpapiere kaufen und verkaufen und wie hoch ist etwa das Ordervolumen. Einige Institute berechnen hohe Mindestgebühren pro Order, sodass der Wertpapierhandel für Kleinanleger bei diesen Anbietern nicht rentabel ist. Wer also regelmäßig kleine Beträge handeln möchte, hält nach einer Depotbank Ausschau, bei der Kleinanleger willkommen sind. Anders ausgedrückt, die Orderkosten für geringe Anlagebeträge sollten niedrig sein. Wollen Sie sich jedoch zum Vieltrader entwickeln, werden Sie Banken finden, die mit besonderen Rabatten locken.
Die Kosten der Depotführung variieren ebenso. So kann ein kostenloses Depot an die Häufigkeit von Order gekoppelt sein, beispielsweise zwei Order pro Quartal und ein Sparplan.
Die Gesamtkosten des Depots können sie berechnen in unserem Depot-Vergleich.
Ein weiteres häufig unterschätztes Kriterium ist das Serviceangebot. Service ist ein Qualitätskriterium für Ihr Wertpapierdepot.
Besserer Service als die Konkurrenz kann trotz geringfügig höherer Kosten den Ausschlag geben, sich für diesen Anbieter zu entscheiden. Als inclusiv Service werden überwiegend die Depotabrechnungen angeboten. Sie sind so gestaltet, dass man sie auch als Anlage für die Steuererklärung nutzen kann. Darüber hinaus ermöglichen die depotführenden Institute mit Hilfe von Analysefunktionen oder die Bereitstellung von watchlists sich zu informieren und den Markt zu beobachten. Folglich können erstklassige Werte ins Depot gelegt werden und ständiges teures Umschichten ist nicht nötig. Die augenblickliche Beliebtheit einer Aktie sollte nicht ausschlaggebend für ihre Wahl sein, es ist meist nur eine Modeerscheinung.
Die Produktvielfalt als Entscheidungskriterium für Ihr Depot
Depots können die verschiedensten Papiere beinhalten. Üblich ist der Zugang zu Wertpapieren, die an allen deutschen und (mal mehr und mal weniger) ausgewählten internationalen Börsen gehandelt werden. Bin ich als Privatanleger Fan exotischer Aktien, muss meine depotführende Bank Order an einer Börse auf dortigem Kontinent ausführen können. Wer nicht selbst auf die Suche nach seinen Unternehmensfavoriten gehen will, kann Fonds in sein Depot legen und die Auswahl einzelner Unternehmen getrost den Fondsmanagern überlassen. Es gibt in Deutschland viele Tausend zum Handel zugelassene Fonds. Sie werden nicht bei jeder Bank gleichermaßen gehandelt. Einige haben sich jedoch spezialisiert. Hier können kleine Beträge regelmäßig über Fondssparpläne mit rabattierten Ausgabeaufschlägen ein Vermögen aufbauen.
Das Anlegerverhalten ist entscheidend auch für die steuerlichen Folgen der Geldanlage. Auf die seit 2009 geltende Abgeltungssteuer wurde schon mehrfach hingewiesen. Sie ersetzt die Steuergesetzgebung, mit der es möglich war, eine Spekulationssteuer zu umgehen allein durch Halten eines Wertpapiers länger als ein Jahr. Diese Haltedauer ist für die Steuer nicht mehr relevant, es sei denn, Sie besaßen die Aktie oder den Fonds schon vor dem 01.01.2009, dann ist der Verkauf abgeltungssteuerfrei.
Wechsel des Wertpapierdepots
Haben Sie bereits ein Wertpapierdepot und finden ein günstigeres Depot, dann können Sie den Wechsel kostenlos vornehmen, denn die Übertragung von Wertpapieren in ein neues Depot darf keine Kosten verursachen. Der Wechsel zu einer günstigeren Bank ist problemlos möglich. Er erfolgt auf elektronischem Wege durch Aktivität der beauftragten, neuen Bank. Die Depotumbuchung dauert in der Regel eine Woche. Von Bedeutung ist die Information über die Anschaffungsdaten der Wertpapiere. Wurden diese beispielsweise vor dem 01.01.2009 gekauft, und länger als ein Jahr gehalten, unterliegen sie nicht der Abgeltungssteuer. Fehlt diese Information der neuen Depotbank, muss sie das Wertpapier als Neufall bewerten und Abgeltungssteuer abführen.
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