Tagesgeld als Anlagebasis für Berufsanfänger

Tagesgeld als Anlagebasis für Berufsanfänger

Aller Anfang ist schwer, so auch die Basis für eine gut aufgestellte Altersvorsorge. Einen einfachen aber effektiven Start kann hier das Tagesgeldkonto bieten. Es kann genutzt werden, um eine „strategische Liquidität“ aufzubauen, so der Rat der unabhängigen Finanzberaterin Stefanie Kühn in einem Handelsblatt-Artikel.

Dabei führt das Tagesgeldsparen in insgesamt drei Schritten zum Anlageerfolg. In einem ersten Schritt sollten Berufseinsteiger eine Notfallreserve aufbauen. Für diese sollten etwa drei bis fünf Nettogehälter auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto angelegt werden. Die Verzinsung sollte dabei mindestens ein Prozent betragen, so Kühn. Mit dieser Reserve könnten unvorhergesehene Ausgaben wie etwa die Reparatur eines Haushaltsgeräts oder Nachforderungen vom Stromanbieter beglichen werden. In einem zweiten Schritt wird das Tagesgeldkonto strategisch wirksam eingesetzt, um das Vermögen schrittweise zu vergrößern. Hierbei sei etwa ein Spardauerauftrag ideal. So gerate das Sparen nicht in Vergessenheit, zudem kann das einmal überwiesene Geld nicht mehr für andere Zwecke ausgegeben werden. Bei einer Verzinsung von mindestens einem Prozent entsteht so im Laufe der Jahre ein schönes Polster. In einem dritten Schritt sollten Sparer auch in andere Sparprodukte investieren. Gestaffeltes Festgeld ist hier eine sichere Möglichkeit. Wenn die Zeiten günstig sind und die Zinsen hoch liegen, sollte ein Teil des aufgebauten Vermögens umgeschichtet und in Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten transferiert werden. Kühn rät, je 1.500 Euro für ein bis zwei Jahre parallel auf mehreren Konten anzulegen. Eine andere Möglichkeit des gezielten Investments seien Mischfonds, da diese nur geringen Schwankungen unterliegen. Erfahrene Sparer könnten aber auch in einen Fondssparplan investieren, wer weltweit anlegen will, sollte einen gemanagten Fonds in Betracht ziehen.

Direktbanken mit reguliertem Bankensystem bevorzugen

Eine weitere Empfehlung Kühns: Sparer sollten auch unbekanntere Direktbanken in den Zinsvergleich einbeziehen. Voraussetzung sei zum einen eine gesetzliche Einlagensicherung, zum anderen sollte das Land über ein verlässlich reguliertes Bankensystem verfügen. So sei sichergestellt, dass bei einer Bankenpleite die Einlagen nicht verloren gehen. Wie eine kürzlich veröffentliche Untersuchung der „Finanztest“ zeigt, können vor allem Direktbanken aus dem direkten EU-Ausland mit guten Zinsen punkten, etwa MoneYou oder die Denizbank. Mit der gesetzlichen Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Kunde sind Spareinsteiger gut bedient. Erst wenn das Kapital diesen Wert übersteigt, sollten weitere Sicherungsmechanismen vorhanden sein. Grundsätzlich gilt: Die Verzinsung sollte im besten Fall über der aktuellen Teuerungsrate liegen, diese lag 2013 bei durchschnittlich 1,5 Prozent. Einige Anbieter können diese aktuell noch bieten. Bei Cortal Consors erhalten Neukunden einen Zins von 1,4 Prozent – und das 12 Monate lang; ING-DiBa vergibt 1,5 Prozent, garantiert für vier Monate. Aber auch Banken, die das Prädikat „dauerhaft gut“ der „Finanztest“ erhalten haben, sind zu empfehlen.

Zum >>> Tagesgeld Vergleich 2014