Finanztest: Direktbanken punkten bei Tagesgeldzinsen

Finanztest: Direktbanken punkten bei Tagesgeldzinsen

Die Niedrigzinsphase wird vermutlich noch einige Zeit andauern, die Europäische Zentralbank (EZB) denkt sogar über eine weitere Absenkung des Leitzinses nach. Sparer, die jetzt noch die Inflation ausgleichen wollen, müssen aktiv werden – und wechseln. Direktbanken und ausländische Institute bieten die besten Zinsen für Fest- und Tagesgeld. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der „Finanztest“.

Für die Ausgabe 1/2014 hatte die „Finanztest“ 122 Banken untersucht. Wer bietet die besten Zinsen fürs Ersparte? Insgesamt zehn europäische Banken zahlen Zinsen, die über der Inflationsrate liegen – so das Ergebnis. Die Inflationsrate liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes derzeit bei 1,51 Prozent. Die Zinsen für das gesparte Geld sollten möglichst noch darüber liegen. Tun sie das nicht, schrumpft das Ersparte Tag für Tag etwas mehr zusammen. Spitzenreiter beim Tagesgeld waren die niederländischen Banken Amsterdam Trade sowie MoneYou, letztere bietet aktuell noch 1,45 Prozent aufs Tagesgeld. Den Negativ-Rekordwert erzielte die Volksbank Stuttgart, sie zahlt Sparern 0,05 Prozent. Vor allem Direktbanken und ausländische Institute konnten im Test überzeugen, die große deutschen Filialbanken hingegen nicht. Im Heft raten die Tester zu ausländischen Banken wie der NIBC Bank oder der österreichischen Denizbank zu wechseln, auch die deutsche Fidor Bank bietet gute Zinsen. Bei allen von den Finanztestern überprüften Banken sind Guthaben über die gesetzliche Einlagensicherung geschützt – bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde. Die Banken in Lettland und Estland hingegen erhalten keine Empfehlung, bei ihnen bestehe angesichts der unsicheren Volkswirtschaft Zweifel, ob der Fonds gefüllt werden kann. Anleger könnten hier im Fall einer Bankenpleite leer ausgehen.

Erspartes auf verschiedene Anlageformen verteilen

Die Finanztester empfehlen, Tagesgeldangebote regelmäßig zu vergleichen und zu wechseln. So könnten Verluste durch die Inflation gering gehalten werden. Das Konto könne entweder online beantragt oder in einer Niederlassung eröffnet werden. Viele Direktbanken und ausländische Institute besitzen ebenfalls Geschäftsstellen, vor allem in deutschen Großstädten. So weist die Denizbank etwa Filialen in Berlin, Dortmund oder Hamburg auf. Eine Antragsstellung funktioniert aber auch im Internet. Interessenten können sich den Antrag per Post zuschicken lassen oder gleich online ausfüllen. Per PostIdent-Verfahren lassen sich die Banken die Identität des Kunden bestätigen. Hierbei muss der Antrag zusammen mit dem Personalausweis in einer Postfiliale vorgelegt werden, nach der Prüfung wird der ausgefüllte Vertrag an die Bank weitergeleitet. Von einem Referenzkonto können dann Überweisungen getätigt werden, komplexer wird’s bei Rücküberweisungen. Hier muss ein Passwort eingegeben, Sicherheitsfragen beantwortet oder eine Transaktionsnummer generiert werden. Übrigens: Nicht das gesamte Ersparte sollte auf das Tagesgeldkonto, mindestens jedoch zwei Monatseinkommen, maximal aber 100.000 Euro – so die Tester.

Zum >>> Tagesgeld-Vergleich