Tagesgeld Überblick: Was bringt 2014?

Auch im Dezember setzt sich der negative Trend in Sachen Tagesgeldzinsen weiter fort. Unzählige Banken haben ihre Zinsen angepasst. Aber wie sehen die Prognosen für 2014 aus? Sicher ist, Sparer müssen umdenken.

Zum vierten Dezember senkte die Targobank ihre Zinsen von 0,30 auf 0,20 Prozent. Den ohnehin bereits sehr niedrigen Zins erhalten nur Kunden, die außerdem in Girokonto bei der Bank eröffnen. Der Zins gilt zudem nur für Einlagen bis 250.000 Euro, danach fällt er auf magere 0,15 Prozent. Deutlich mehr erhalten Kunden der Comdirect, aber auch hier gab es Senkungen. Mit Wirkung zum 5. Dezember sank der Tagesgeldzins von 0,75 auf nun 0,60 Prozent. Auch hier gelten fallende Staffelzinsen, ab einem Guthaben von 10.000 Euro erhalten Kunden nur noch 0,35 Prozent. Ebenfalls zum 5. Dezember senkte auch die Renault Bank ihre Zinsen, von 1,5 auf 1,40 Prozent. Staffelzinsen gibt es hier nicht, von Vorteil ist auch der Zinseszinseffekt. Die Zinsen werden einmal im Monat ausgeschüttet. Mitte Dezember schloss sich auch die NIBC Bank dem Zinssenkungstrend an, zum 11. Dezember erhalten Kunden des NIBC direkt Tagesgelds nur noch 1,25 statt wie bisher 1,35 Prozent. Damit findet sich die Bank nicht mehr unter den Spitzenreitern. Unter den Top Anbietern im Dezember finden sich Altbekannte, MoneYou bietet 1,45 Prozent für Sparguthaben. Sowohl Neu- als auch Bestandskunden können den Zins einstreichen. Etwas mehr bietet die ING-DiBa, jedoch kommen nur Neukunden in den Genuss des Zinssatzes, zudem garantiert die Bank den hohen Zins nur für vier Monate.

Anschaffungsneigung nimmt zu, Sparkultur in Gefahr

Viele Banken und Verbände erwarten für das nächste Jahr keine Besserung der Zinsen, vermutlich werden sie sogar noch weiter fallen. Die Europäische Zentralbank stellt sogar eine weitere Absenkung des Leitzinses in Aussicht. Zwar sind die wirtschaftlichen Prognosen für den Euroraum günstig, eine spürbare Veränderung lässt aber noch auf sich warten. Eine Besserung der Zinsen wird wohl erst Ende 2014 oder 2015/16 eintreten. Sichere Vorhersagen lassen sich zwar nicht treffen, viele Experten sind sich aber einig, dass Zinserhöhungen von den USA ausgehen werden. Angesichts der historisch niedrigen Zinsen sieht auch der Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB) die deutsche Sparkultur bedroht. Viele geben bereits jetzt ihr Geld lieber aus, als es anzulegen. Zum vierten Mal in Folge gab es einen Anstieg der Konjunkturerwartung, der Konsumklimaindex verzeichnete ein Plus von drei Punkten. In ihrer Januar-Ausgabe raten die Experten der „Finanztest“, Erspartes nicht nur auf Tagesgeldkonto und Sparbuch zu lassen, sondern das Geld auf verschiedene Anlageformen zu verteilen. Für die aktuelle Ausgabe hatte die „Finanztest“ 122 Anbieter von Fest- und Tagesgeld untersucht.

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