Mindestens 150 Banken haben ihre Dispozinsen gesenkt

Seit einigen Monaten werden viele Banken vor allem wegen der hohen Sollzinsen kritisiert, die sie bei einer Kontoüberziehung durch den Kunden veranschlagen. Auch die Stiftung Warentest bzw. Finanztest konnte vor einigen Monaten durch eine Untersuchung belegen, dass viele Banken sehr hohe Dispozinsen berechnen. Jetzt hat die Stiftung Warentest jedoch im Zuge einer erneuten Untersuchung festgestellt, dass immerhin 150 Banken ihre Dispozinsen gesenkt haben.

Es sind nach Angaben der Stiftung Warentest mindestens 150 Kreditinstitute, die ihren Zinssatz im Bereich der Dispositionskredite seit der letzten „Überprüfung“ gesenkt haben. Es können insgesamt sogar noch mehr als 150 Bankinstitute sein, da die Bank natürlich nicht jede Bank und Sparkasse in Deutschland untersucht hat. Insgesamt hatte die Stiftung Warentest 350 Banken erneut unter die Lupe genommen. Und zwar waren das alle Banken, bei denen während der ersten Überprüfung vor einigen Monaten festgestellt wurde, dass der Dispozins mindestens 12,5 Prozent betragen hatte. Bei den „restlichen“ 200 Banken konnte keine Änderung festgestellt werden. Somit ist das Fazit trotz der Zinsreduzierung bei 150 Banken eher negativ, denn die Mehrzahl der untersuchten Banken scheint nach wie vor der Meinung zu sein, dass die teilweise extrem hohen Dispozinsen gerechtfertigt seien. Aber auch bei den Banken, die eine Reduzierung der Dispozinsen vorgenommen haben, gibt es einen Wermutstropfen.

Zinssenkungen meistens nur sehr gering

Der Wermutstropfen besteht bei den festgestellten Zinssenkungen darin, dass der überwiegende Teil der 150 Banken eine relativ geringe Reduzierung der Dispozinsen vorgenommen hat. In den meisten Fällen betrug die Zinssenkung nämlich weniger als ein Prozent. Da jedoch ohnehin nur Banken untersucht wurden, deren Dispozinsen mit 12,5 Prozent und mehr schon recht hoch waren, ist das Ergebnis sicherlich insgesamt kein Grund zur Freude. Lediglich zwei Volksbanken konnten sehr positiv auffallen, indem sie den Dispozins um mehr als drei Prozent reduzierten. Insgesamt betrachtet lässt sich aus dem Ergebnis also keinesfalls ein größeres Umdenken bei den Banken feststellen, was die vielfach kritisierte Höhe der Dispozinsen betrifft. Daher sollten die Verbraucher auch weiterhin zu Banken wechseln, die Dispozinsen unter zehn Prozent anbieten. Noch besser ist die Umschuldung in einen Ratenkredit, den es bereits ab vier Prozent gibt.

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