Mehr Kostentransparenz bei Fremdverfügungen am Geldautomaten

Inhaber eines Girokontos, die hin und wieder auch bei fremden Banken am Geldautomaten Bargeld verfügen, können sich freuen. Einerseits senken viele Banken die Gebühren für diese Fremdverfügungen, andererseits werden die Gebühren auch deutlich transparenter.

Seit Mitte Januar 2011 sind die Banken nun dazu verpflichtet, die Gebühren, die bei einer Fremdverfügung des Kunden am Geldautomaten entstehen, direkt am Display des Automaten sichtbar zu machen. Somit weiß der Kunden nun bereits vor der Bargeldverfügung, welche Gebühren ihm belastet werden. Bislang war es so, dass der Kunde oftmals erst mit der Belastung seines Girokontos erfahren hat, welche Gebühren für die Fremdverfügung angefallen sind. Insofern wird die Transparenz also deutlich erhöht. Zwar sind die Kreditinstitute in der Übergangszeit noch nicht verpflichtet, die Gebühren direkt auf dem Display anzuzeigen, aber zumindest muss am Display ein Hinweis erfolgen. Die meisten Banken helfen sich vorerst durch Aufkleber weiter, auf denen die Gebühren ersichtlich sind.

Die zweite erfreuliche Meldung in diesem Zusammenhang ist, dass viele Banken die Gebühren nicht nur transparenter machen, sondern gleichzeitig auch senken. Dies geschieht allerdings (noch) auf freiwilliger Basis. Jedoch wird teilweise verstärkt in den Verbänden und auch auf Politiker-Seite darüber diskutiert, ob man die Höhe der Gebühren nicht grundsätzlich begrenzen sollte. Die Rede ist hier von Beträgen im Bereich von zwei oder drei Euro. Während die Großbanken bezüglich der Gebührensenkung „vorne weg“ gehen, halten sich die Sparkassen und Volksbanken teilweise etwas zurück. Das ist auf der anderen Seite allerdings durchaus verständlich, denn die Sparkassen und Volksbanken stellen in Deutschland die meisten Geldautomaten zur Verfügung und tragen somit auch die höchsten Kosten in diesem Bereich. Und wenn nun eine Vielzahl von Fremdkunden an den Automaten der Sparkassen und Volksbanken Geld verfügt, können diese Fremdkunden zwar die Nähe dieser Kreditinstitute zu ihrem Vorteil nutzen, aber die Sparkassen und Banken haben auf gut deutsch gesagt nichts davon.

Autor: U. Potschka