Die meisten Anleger sind es gewohnt, sowohl beim Festgeld als auch bei anderen verzinslichen Anlageprodukten den Zinssatz zu akzeptieren, der von der jeweiligen Bank veranschlagt wird. Wie jedoch einige Erfahrungen diverser Anleger zeigen, kann es sich durchaus lohnen, mit der Bank über die Zinskonditionen zu verhandeln. Denn nicht selten sind die Anbieter durchaus dazu bereit, den Zinssatz auf Nachfrage hin ein wenig anzuheben.
Viele Anleger nutzen heute die Möglichkeit, die Angebote im Festgeldbereich mittels eines Onlinerechners miteinander zu vergleichen. In der Regel sucht sich der Anleger die Bank mit dem höchsten Zinssatz aus und eröffnet bei dieser Bank auch das Festgeldkonto. Zwar hat der Anleger es durch einen solchen Vergleich bereits geschafft, die besonders günstigen Angebote zu finden, aber es kann sich darüber hinaus dennoch lohnen, bei der Bank bezüglich eines noch höheren Zinssatzes nachzuhaken. Dieses „Nachhaken“ gestaltet sich vor allen Dingen bei den Direktbanken nicht immer ganz einfach. Denn während der Anleger bei den Filialbanken einen persönlichen Kontakt zum Bankberater hat, ist dies bei den Direktbanken in aller Regel nicht möglich. Aus diesem Grund muss bei den Direktbanken oftmals erst ein Mitarbeiter gefunden werden, der die entsprechende Entscheidungsbefugnis hat. Darüber hinaus kommt es natürlich stets auf den Einzelfall an, ob die Bank dazu bereit ist, über den Zinssatz zu verhandeln.
Anlagesumme und Verhandlungsgeschick spielen eine Rolle
Wer als Anleger versucht, bei einer Bank über die Festgeld-Zinsen zu verhandeln, wird sicherlich beim ersten Versuch oftmals „auf taube Ohren“ stoßen. Denn natürlich werden die Banken die Zinsen nicht „einfach so“ auf eine reine Nachfrage hin anheben. Daher ist durchaus ein gewisses Verhandlungsgeschick erforderlich, wenn der Kunde einen Zinssatz haben möchte, der sich oberhalb des Standardzinses bewegt. Es gibt jedoch zwei gute Argumente, die eine große Hilfe bei den Verhandlungen sein können. Das erste gute Argument ist eine möglichst hohe Anlagesumme. Denn in der Praxis werden die Banken selbstverständlich bei einer Anlagesumme von beispielsweise 200.000 Euro deutlich eher bereit sein, etwas am Zinssatz zu ändern, als wenn der Kunde lediglich 5.000 Euro anlegen möchte. Das zweite Argument ist ein konkretes Angebot eines Mitbewerbers, also das Angebot einer anderen Bank, welches einen höheren Zinssatz beinhaltet. Bei Vorlage eines solchen „Konkurrenzangebotes“ sind die Chancen nicht schlecht, dass die Bank den Zinssatz zumindest an dieses Festgeldangebot anpasst.