Immer mehr kostenlose Girokonten

Noch vor rund fünf Jahren war es im Bereich der Girokonten so, dass der Kunde viele unterschiedliche Tarife und Modelle vergleichen musste, die sich vom Grundpreis und vom Preis für die einzelnen Buchungsposten teilweise deutlich voneinander unterschieden haben. Heute jedoch ist ein Vergleich wesentlich einfach geworden, denn immer mehr Banken bieten mittlerweile ein kostenloses Girokonto an. Dabei sind aber dennoch einige Details zu beachten, denn komplett kosten- und gebührenfreie Girokonten ohne Bedingungen und Einschränkungen sind auch heute noch die Ausnahme. Je nach Bank gibt es in erster Linie drei mögliche Einschränkungen, die sich auf die Kostenfreiheit des Girokontos beziehen. Zunächst einmal bieten viele Banken das Girokonto nur für Kunden kostenfrei an, die das Girokonto ausschließlich über das Internet nutzen. Überweisungen müssen also online veranlasst werden und auch Kontoauszüge sind meistens nicht im „Null-Preis“ mit enthalten. Wer dann jedoch eine beleghafte Überweisung abgibt oder einen Scheck einreicht, muss nicht selten Gebühren von einem Euro oder mehr pro Beleg zahlen.

Zudem sind auch nicht immer alle Leistungen rund um das Girokonto in der Kostenfreiheit enthalten. So berechnen manche Kreditinstitute beispielsweise trotz eigentlich kostenlosem Konto Gebühren für das Einrichten eines Dauerauftrages oder für die Angabe von Lastschrifteinzügen. Eine weitere zu erfüllende Bedingung ist häufig, dass der Kontoinhaber entweder ein stetiges Guthaben in bestimmter Höhe auf dem Girokonto haben muss, oder es muss monatlich ein Eingang in ebenfalls bestimmter Höhe vorhanden. Dabei soll es sich meistens um einen Gehaltseingang handeln, manche Banken akzeptieren aber auch andere Arten von Habenbuchungen. Nimmt man all diese Aspekte zusammen, so ist das kostenlose Girokonto zwar von der Theorie her ein sehr gutes Angebot, erreicht aber in der Praxis deutlich weniger Kunden als man meinen könnte.