Girokonto wird immer öfter zum Allround-Produkt

Das Girokonto entwickelt sich aktuell immer mehr zu einer Art von Allround-Produkt und dient schon seit längerer Zeit nicht mehr ausschließlich zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Denn in der Praxis können die meisten Girokonten heute zusätzlich auch für andere Ziele und Vorhaben der Kunden genutzt werden, und „ersetzen“ dabei teilweise sogar andere Finanzprodukte.

Natürlich wird das Girokonto auch in 2011 nach wie vor in erster Linie zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs genutzt. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass sich auch im vergangenen Jahr (2010) die Zahl der online genutzten Girokonten nochmals erhöht hat. Immer weniger Kunden begeben sich in eine Bankfiliale, um dort Überweisungen abzugeben oder Schecks einzureichen. Von den Gebühren her ist zu beobachten, dass immer mehr Banken heute ein kostenloses Girokonto anbieten. Insofern wird das Girokonto mitunter auch schon von Jugendlichen im Alter von 12 Jahren genutzt, um langsam den Umgang mit Geld zu erlernen.

Neben dieser angesprochenen Zahlungsverkehrsfunktion dient das Girokonto vielen Millionen Kunden auch als eine Art von Kredit. Im Zuge der eingeräumten Kreditlinie, auch unter der Bezeichnung Dispositionskredit bekannt, können somit sehr viele Kontoinhaber innerhalb der vereinbarten Grenzen das Konto überziehen und dadurch einen Kredit in Anspruch nehmen. Somit ist das Girokonto also einerseits ein Zahlungsverkehrskonto und zum anderen eine Art Kreditkonto. Seit einiger Zeit kommt aber noch eine dritte Funktion hinzu, die das Girokonto endgültig zu einem Allround-Produkt macht. Und zwar bieten einige Banken inzwischen für auf dem Girokonto befindliche Guthaben eine Verzinsung an, die nahe an den Zinssätzen liegt, die man vom Tagesgeld kennt. Mitunter wird das Girokonto sogar unter der Produktbezeichnung „Girokonto mit Tagesgeldfunktion“ angeboten. In der Summe ist das heutige Girokonto demnach sowohl ein modernes Onlinekonto als Zahlungsverkehrskonto als auch ein Kredit- und Anlagekonto.