Im vergangenen Jahr gab es einen regelrechten Goldrausch, sodass der Preis des Edelmetalls um mehr als 30 Prozent gestiegen ist, was in Gold investierte Anleger prächtige Gewinne bescherte. Jetzt aber könnte sich eine Trendwende andeuten, wenn man sich die neuesten Zahlen betrachtet.
Aktuell ist zu erkennen, dass Anleger sich verstärkt aus der Anlage in Gold verabschieden. So ist der Preis für eine Feinunze Gold in dieser Woche gesunken, obwohl der Dollar relativ schwach ist, was ansonsten eigentlich eher einen steigenden Goldpreis zur Folge hat. Auch die ETFs, die Gold als Basis haben, mussten in den vergangenen Tagen teilweise deutliche Wertrückgänge verbuchen. Der starke Mittelabfluss wird zum Beispiel beim weltweit größten Gold-ETF deutlich, dem SPDR Gold Shares von State Street Global Investors. Dieser Exchange Traded Funds musste vom vergangenen Montag auf den Dienstag einen Mittelabfluss von rund 31 Tonnen Gold verzeichnen. Einen solch hohen Abfluss gab es an einem Tag bislang in der Historie dieses ETF`s noch nicht.
Analysten sehen den Grund dafür, dass die Anleger derzeit eher aus Gold „flüchten“, neben den Gewinnmitnahmen auch in der gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger. So scheinen derzeit generell nicht unbedingt die sicheren Häfen, wie eben auch Gold gesucht zu werden, sondern es werden aktuell andere Anlageformen bevorzugt. Ob diese aktuelle Entwicklung nun bereits das Ende des „Goldbooms“ bedeutet, oder ob es sich lediglich um eine vorübergehende Konsolidierung handelt ist schwer abzuschätzen. Sollte die Inflation beispielsweise stärker und schneller als erwartet steigen, könnte Gold schon in nahezu Zukunft durchaus wieder einen Zulauf erleben.
Autor: P. Volkmar