Die besten Tagesgeld-Angebote im Zehn-Jahres-Vergleich

Die Attraktivität der Tagesgeldkonten, über die Kunden bei täglicher Verfügbarkeit trotzdem von den Banken marktnahe Zinsen erhalten können, ist weiterhin ungebrochen. Doch die tatsächliche Verzinsung von solchen Tagesgeldkonten variieren je nach Anbieter im Langzeit-Vergleich erheblich voneinander. So zeigt eine Studie anhand eines Anlagebetrags von 10.000 Euro über eine Laufzeit von zehn Jahren bis zu 1.000 Euro mehr Zinsen bei den besten Anbietern.

Wer seine Ersparnisse auf einem Tagesgeldkonto anlegt, kann diese Mittel jederzeit wieder abrufen. Doch diese tägliche Fälligkeit ermöglicht auch den Anbietern, die Zinssätze täglich anzupassen – und damit auch zu senken. Aus diesem Grund entpuppen sich häufig lukrative Konditionen für Neukunden als Lockangebote. Und Anbieter senken demzufolge in vielen Fällen bereits nach wenigen Wochen die Zinsen, und bei Kontoeröffnung überdurchschnittlich gute Angebote können so unterdurchschnittliche Verzinsungen vorweisen. Dabei bieten viele Anbieter Neukunden auch hohe Zinskonditionen an, die über eine gewisse Zeit garantiert werden. Doch auch diese Garantie-Zeit beträgt selten mehr als 6 Monate, und meist folgt darauf direkt eine Senkung der Zinsen auf ein Niveau deutlich unter dem Marktdurchschnitt.

Um zwischen dauerhaft guten Anbietern und den Anbietern mit lediglich kurzfristig lukrativen Lockangeboten zu unterscheiden, hat der Düsseldorfer Finanzexperte Udo Keßler einen Zehn-Jahres-Vergleich von Tagesgeldkonten durchgeführt. Ziel dieser Studie war es dabei zu untersuchen, bei welcher Bank die höchstens Zinserträge erreicht werden konnten, wenn 10.000 Euro über die kompletten zehn Jahre bei einem Anbieter angelegt worden wären.

Studie zeigt: Schnitt aller Banken liegt bei rund 1,92% pro Jahr

Im Schnitt zeigte die Studie Zinserträge von insgesamt 2.169 Euro in zehn Jahren. Als bester Anbieter zeigte sich hierbei die 1822direkt, die Direktbank-Tochter der Frankfurter Sparkasse mit einer durchschnittlichen Jahresverzinsung von 2,78% und einem Zinsertrag von insgesamt 3.158 Euro. Direkt gefolgt wurde die 1822direkt vom Marktführer, der holländischen Bankengruppe ING-Diba. Diese wies im Langzeit-Vergleich eine Verzinsung von 2,52%, und lag damit noch vor den hauseigenen Banken der Automobilkonzernen Mercedes, BMW und VW.

Generell zeigt sich jedoch, dass im Durchschnitt die Verzinsung der Tagesgeldkonten kaum in der Lage ist, die Inflationsrate auszugleichen. Diese lag im Euro-Raum seit Einführung des Euros im Jahr 2002 bei durchschnittlich knapp über 2%. Eine Geldwerterhaltung konnte somit lediglich mit den Konditionen der guten Anbieter erreicht werden.

Eine gewinnbringende Lösung kann hier nach Finanzexperte Keßler bereits sein, lediglich einmalig einen internen Wechsel – das heißt, ein Kontowechsel ohne die Bank zu wechseln – auf ein neues Konto zu vollziehen. Anleger können damit die hohen formalen Anforderungen umgehen, die bei Kontowechseln notwendig sind, und das Zinshopping wird wesentlich vereinfacht. Und der Effekt kann hierbei bereits einen großen Unterschied machen. So zeigt die Analyse von Keßler zum Beispiel bei der Santander Consumer Bank, dass ein einmaliger interner Kontowechsel den Zinsertrag von ursprünglich 2.072 Euro auf 2.911 Euro erhöhen kann – und damit kaum mehr unter dem Top-Angebot der 1822direkt liegt.

Generell gilt jedoch, dass die Zinskonditionen von Tagesgeldkonten täglich angepasst werden können, und damit die historische Auswertung im Langfrist-Vergleich keineswegs garantieren kann, dass diese Anbieter auch zukünftig hohe Zinsniveaus anbieten können.

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