Börsengang des Industrieausrüsters Norma Group

Anfang April steht einer der größten Börsengänge in Deutschland innerhalb der letzten zwei Jahre an, nämlich der des Industrieausrüsters Norma Group. In einem zumindest nicht negativen Börsenumfeld könnte der für den 8. April geplante Börsengang auch für Anleger interessant sein, die mitunter die Aktien zuvor noch zeichnen möchten.

Der Hintergrund des Börsengangs ist allerdings nicht unbedingt sehr positiv, da sich Norma vorgenommen hat, mit dem aus der Aktienausgabe zufließenden Kapital die eigene Sanierung vorzunehmen. Es geht also nicht um etwaige Erweiterungen am Markt, wie es ansonsten häufiger bei Börsengängen der Fall ist. Die Zeichnungsfrist für die Norma Group Aktien hat bereits am Montag (28. März 2011) begonnen und die knapp 20 Millionen Aktien können innerhalb einer Preisspanne zwischen 19 und 24 Euro gezeichnet werden. Insgesamt erhofft sich der Industrieausrüster Einnahmen durch den Börsengang von etwa 430 Millionen Euro, wobei die Aktien zukünftig im Prime Standard, also dem „besten“ Marktsegment der Börse Frankfurt, gelistet werden.

Allerdings steht jetzt bereits fest, dass ein großer Teil der erwarteten Einnahmen (etwa 65 Prozent) an die Altaktionäre fließen werden. Die weiteren 150 Millionen Euro sollen dann zur Reduzierung der Schulden dienen, die gegen Ende des letzten Jahres immerhin bei knapp über 340 Millionen Euro lagen. Die Geschäftszahlen waren im letzten Jahr allerdings dennoch positiv, denn der Umsatz konnte beispielsweise im Vergleich zu 2009 um 160 Millionen Euro gesteigert werden, und aus dem Verlust in 2009 von etwa 18 Millionen Euro konnte in 2010 ein Nettogewinn von 30 Millionen Euro gemacht werden. Für das Jahr 2012 können die Aktionäre dann sogar auf eine Dividendenzahlung hoffen.

Autor: U. Potschka